Die Blumenstadt Locronan

(ca. 800 Einwohner)


Der kleine Marktort zwischen der Halbinsel Cap Sizun und den Ausläufern der Montagnes Noires ca. 17 km nordwestlich von Quimper (D39) gilt als eines der schönsten Dörfer Frankreichs. Vor allem beeindruckt Locronan durch sein Stadtbild. Kein Neubau stört das Ensemble der blumengeschmückten Granithäuser aus dem 16. bis 18. Jahrhundert.
Das kleine Locronan mit den hochoffiziellen Auszeichnungen Petite Cité de Charactère und Un de plus beaux Villages de la France hält des Öfteren als Orginalkullise für Kino– und Fernsehproduktionen her (Les Chouans, Tess von Roman Polanski).
Früher wurde in Locronan Segeltuch hergestellt. Historisch belegt ist das die Bauern der Umgebung vom 15. Jh. an Hanf zur Herstellung von Segeltüchern anbauten. Die Manufaktur von Locronan vertrieb es über den Hafen Port–Rhu in ganz Europa; sein Ruf ereichte sogar die Neue Welt. Aus dieser Zeit des Wohlstandes stammt der hübsche Marktplatz mit seinen Renaissance–Gebäuden aus Granit, dem alten Brunnen, der Kirche und der reizenden Kapelle. Elegante Häuser stehen in benachbarten Straßen.
Der hl. Ronan der sich diesen Ort als letzte Ruhestätte aussuchte vereint im 6–Jahres–Rhythmus Tausende von Pilgern zur Grand Troménie (Tro minihy = Weg um das Kloster), 12 km lang mit 12 Stationen um den Berg (die nächste im Jahr 2013), eine der größten Wallfahrten der Bretagne. Aber auch die alljährlich stattfindende Pettite Troménie, 6 km lang, zu Ehren des Heiligen zieht Tausende von gläubigen und neugierigen Besuchern an. Der Legende nach ist Locronan eine Gründung des hl. Ronan – bret. Loc Ronan = Einsiedelei des Ronan –, der vermutlich im 6. oder 9. Jh. aus Irland kam und hier als Eremit lebte. St. Ronan soll die Einwohner von Locronan das Weben gelehrt haben.
Für eine intensive Besichtigung der wirklich sehenswerten Kirche sollte man wegen des starken touristischen Andrangs entweder eine frühe Tageszeit oder die Vor– bzw. Nachsaison einplanen. Am Hang (etwas unterhalb des Ortskerns) befindet sich noch ein Quellenheiligtum mit einer kleinen Kapelle.


Énglise St–Ronan und Chapelle du Pénity:

Die beiden nebeneinander stehenden Gebäude sind miteinander verbunden und bilden einen mächtigen, aber harmonischen Komplex. Die spätgotische Kirche (15. Jh.) im Flamboyantstil fällt durch ihre Stilreinheit und ihr steinernes Gewölbe auf. Die holzgeschnitze Kanzel (1707) ist mit Motiven aus dem Leben des hl. Ronan geschmückt. In der Apsis ist ein schönes Buntglasfenster (15. Jh.) mit Passionsszenen. Unter den alten Statuen ist die des heiligen Rochus (1509) sehenswert.
Die Kapelle birgt das Grab des heiligen Ronan. Die Liegefigur Ronans von 1425, die von sechs Granitengeln getragen und von einem Löwen bewacht wird ist eine der ersten Bildhauerarbeiten aus kersantoner Granit. Außerdem sieht man hier eine Kreutzabnahme (16. Jh.) aus bemalten Stein. Der Bau der Chapelle du Pénity (1504 bis 1515) wurde von Anne de Bretagne unterstützt.

     

Au Loup Garou Gourmand

In dem schnuckeligen Laden an den romantischen Vieille Place von Locronan findet man eine Auswahl bretonische Spezialitäten: feine Karamels und knusprige Kekse mit salzige Butter gebacken, Cidre, Honig, Liköre und viele Biersorten aus der Bretagne.


Übernachten/Essen

2** Logis de France Hotel/Restaurant  Le Prieuré  befindet sich hinter dem großen Parplatz  zentral im Ort in der 11 rue du Prieuré. 14 ganz unterschiedliche Zimmer sind sanitär gut ausgestattet. Am Kirchplatz (pl. de l´Eglise) findet man das Restaurant  Au Fer à Cheval. Im Zentrum des Ortes gibt es mehrere Creperien.



Stadtplan von Locronan öffnen (Pdf)

Parken:  Es gibt mehrere Parkplätze rund um Locronan. Die Stadt ist nur für Anlieger mit dem Auto erreichbar.


 
     

   © 2010.05.18 by Andrej Smigoc Krefeld