La Grande Brière


La Brière, oder La Grande Brière Mottiere (auch Torfbrikett genannt nimmt ca. 6850 ha des Naturparks ein) ist eine der größten Moor– und Lagunenlandschaften Frankreichs. Sie liegt im Departement Loire–Atlantique, in der Nähe der Hafenstadt Saint–Nazaire. Der zugehörige Naturpark Parc naturel régional de Brière umfasst insgesamt 40.000 ha. Es ist ein Labyrinth aus Wasser und Inseln und nach der Camargue der zweitgrößte Regionalpark des Landes. Die sumpfige Beckenlandschaft entstand durch Erdbewegungen im Tertiär, bei denen das Tiefengestein absank. Über Jahrmillionen hat das Meer das Becken überflutet und Sedimente abgelagert. Vor ungefähr 11 Millionen Jahren wurde es durch die Bildung einer Küstenschwelle vom Meer getrennt. Zu seinen Aufgaben gehörte die Einrichtung traditioneller strohgedeckter Häuser sowie die Restaurierung und Instandhaltung eines typischen Dorfes der Gegend (Museumsdorf Kerhinet). Darüber hinaus eignet sich Naturpark hervorragend für das Studium der Vogelwelt. Viele Vogelarten brüten im Park, unter anderem die Bartmeise, der Seidensänger und der Rohrschwirl. Im Winter suchen Wildenten und Gänse die überschwemmten Flächen auf.
Die Naturlandschaft ist durch Eingriffe des Menschen wie Kanalisierung, Fischfang, Schilfschneiden, Beweidung und Heugewinnung umgewandelt worden. Um das Sumpfgebiet ist eine Heidelandschaft entstanden, die in Sumpfwiesen übergeht, welche bei Hochwasser überschwemmt werden. Gegen Sommerende färben sich hier die Felder blau mit den Blüten von Lobelia urens. Als Eingang zum Naturpark gilt Saint–Lyphard. Als Kulisse französischer Spielfilme trat das Brière auch international stärker in Erscheinung. So in der von Léon Poirier 1925 gemachten Verfilmung von Alphonse de Chateaubriands Roman "La Brière" (Schwarzes Land) aus dem Jahr 1923.
Die 85 km lange Rundfahrt beginnt im Südosten und führt im großen Kreis gegen den Uhrzeigersinn einmal um das Sumpfgebiet. Zur richtigen Erkundung ist ein Holzkahn oder Boot unerlässlich. Das alte Beförderungsmittel auf den Kanälen gibt es bis heute, jedoch werden die flachen Chalands mit der langen Stange zum Staken fast nur noch für touristische Bootstouren benutzt (Anlegestellen in Île de Fédrun westlich von St–Joachim, St–Lyphard, Bréca und la Chaussée–Neuve).



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   © 2008.05.21 by Andrej Smigoc Krefeld